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Logo der SSVg Velbert   SSVG VELBERT 02 3
     
  UNION NETTETAL 1
Halbzeitstand 1:0
 
Fr., 18.09.2020 - 20:00 Uhr
Tore:
1:0 Weißenfels (6.)  
2:0 Hilger (51.)  
  2:1 Lekaj (70.)
3:1 Machtemes (82.)  
   
   
   
   
Stadion Velbert, Velbert
300 Zuschauer
Oberliga Niederrhein (DE V)
3. Spieltag 20/21
 
 
 
Ticket: 8 Euro - Vorverkauf - Stehplatz Gegengerade
Stadionheft: kostenlos
 
 
 
 
 
 

Vor dem Hintergrund steigender Corona-Zahlen und sinkender Achtsamkeit in der Bevölkerung, gilt es zum Saisonstart 2020/21 so viel Live-Fußball mitzunehmen wie es geht. Bevor die Schotten wieder dicht gemacht werden. Was bot sich da besser an, als ein Besuch in einem der rar gesäten Stadionneubauten in der Region. Gerade als ich dachte, ich hätte mit der Stippvisite beim Neu-Oberligisten TVD meinen Teil für Velbert getan, pflanzte sich die SSVg ein neues Domizil in den Osten der Stadt. Das neue Heim der Spielvereinigung diente sogleich als Vorverkaufsstelle, an der ich am Montagvormittag zwei der begehrten Tickets für Daniel und mich ergatterte. Ebenso wie zur Saisoneröffnung sollte auch die von uns besuchte Partie gegen Nettetal mit 300 Zuschauern ausverkauft sein. Daniel und ich fanden uns am Freitagabend knapp eine Stunde vor Spielbeginn am Stadion ein und enterten zielsicher den Haupteingang. Von hier aus gelangten wir zwar auf die absolut regionalligataugliche Haupttribüne, jedoch nicht auf unsere eigentlichen Plätze auf der Gegengerade. Statt toller Fotos der Tribüne von der gegenüberliegenden Seite gab es für uns also bequeme Stadionsitze unter dem Dach und zu unserem Leidwesen auch unter einem auf Disko eingestellten Lautsprecher. Um uns herum füllte sich die Tribüne in einem Maß, dass den steigenden Infektionszahlen in einer Pandemie nicht wirklich Rechnung trug. Die herumlaufenden Beteiligten trugen zudem nur äußerst sporadisch die eigentlich vorgeschriebenen Alltagsmasken, sodass meine interne Corona-Ampel in Velbert orange aufleuchtete.

Da Daniel und ich uns zum letzten Mal vor dem Corona-Ausbruch in Deutschland trafen, hatten wir uns viel zu erzählen und brüllten uns, im Kampf gegen die Soundanlage, gen Anpfiff. Der Stadionneubau ist ein Indiz für die Ambitionen der SSVg, die sich auf lange sich in der Regionalliga West sieht und somit als klarer Favorit in das Duell mit den Unionern aus Nettetal ging. Nach zwei Siegen aus den ersten beiden Spielen, machten die Hausherren da weiter, wo sie gegen Schonnebeck (1:0) und in Hilden (5:1) aufgehört hatten. Nach sechs Minuten bescherten ein schnörkelloser und ansehnlich per langem Bein abgeschlossener Angriff den Hausherren die frühe Führung. Das Spiel pendelte sich nun ein wenig ein, sodass beide Mannschaften ihre Spielanteile hatten, ohne zu weiteren Großchancen zu kommen. Zeit genug also, seinen Blick über die Tribüne schweifen zu lassen. Hier und da erkannte man einige von Instagram bekannte Hopper-Nasen, die sich zumeist standesgemäß fast ausschließlich mit ihrem mobilen Endgerät auseinandersetzten. Immerhin trug man seine szenetypische Kleidung in der beinharten Oberliga Niederrhein stolz zur Schau. Weiter so.

Auf dem Rasen ging es dann in der zweiten Halbzeit richtig rund. Trotzdem verpassten einige Sitznachbarn das 2:0 der Velberter, da sie sich mehr mit der sich anbahnenden Klatsche des S04 in München beschäftigten. Der Kopfballtreffer selbst war eine Augenweide und abermals toll herausgespielt (51.). Es folgte eine starke Phase der Gäste und eine zunehmende Wut beider Seiten auf das wirklich wenig überzeugende Schiedsrichtergespann. Ein wohl diskussionswürdiger Foulelfmeter, am von uns aus anderen Ende des Platzes, brachte dem SC Union den mittlerweile verdienten Anschlusstreffer (70.). Wenig später kam die Aufholjagd dann durch eine rote Karte in Folge eines überharten und wohl auch frustrierten Einsteigens ins Stocken. Die Meinung beider Trainer, dass der Platzverweis überzogen war, teile ich indes nicht. Und ich bin diesbezüglich kein Kind von Traurigkeit. Die Zurufe von außen nahmen nun zu und die Leistung des Referees wurde nicht wirklich souveräner. So sah der Gute sich gezwungen, Velberts Physio mit der Ampelkarte zu uns auf die Tribüne zu schicken. Sein Ausspruch: „Als Spieler bin ich nie vom Platz geflogen und als Physio schaff ichs“ sollte mir in Erinnerung bleiben. Auch ohne ihn hatte seine Truppe mittlerweile leichtes Spiel und nutzte einen Torwartpatzer in der 81. Minute für den Treffer zum 3:1 und somit auch für die Entscheidung. Ein unterhaltsamer Fußballabend, der mich vor der Liveübertragung der Schalker Klatsche bei den Bayern bewahrte. Danke dafür!