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  JK TRANS NARVA 0
       
  FC FLORA TALLINN 1
Halbzeitstand 0:0
 
Sa., 24.08.2019 - 18:30 Uhr
Tore:
  0:1 Kuusk (54.)
   
   
   
   
   
   
   
Kreenholmi staadion, Narva
1.068 Zuschauer
Meistriliiga (EE I)
25. Spieltag 2019
 
Ticket: 3 Euro (ohne Ticket) - Tageskasse - Sitzplatz Haupttribüne
 
 
 
 
 
 

Gefühlt sollte ich den halben August dieses Jahres im Flieger verbringen. Was Greta sicherlich wütend macht, sorgte bei mir für viel Abwechslung, aber auch Stress. So brachen Alex und ich eine Woche nach unserer Georgien-Reise gen Estland auf. Hier besuchten wir Anni und waren dank des Mietwagens recht flexibel in unserer Planung für das verlängerte Wochenende. So kam es auch, dass ich bei meinem dritten Besuch in Tallinn nicht einen Schritt in die schöne und historische Altstadt setzte. Stattdessen brachte uns der Skoda Fabia nach unserer Ankunft am späten Samstagvormittag zuerst in den Nationalpark Laheema, der etwas östlich von Tallinn an der Ostsee liegt. Hier erfreuten wir uns am größten Wasserfall des Landes, ehe es nach Käsmu ging, wo edel gespeist wurde. Nach einer kurzen Wanderung zur Landzunge Jüri’s End war es an der Zeit für den längeren Teil unserer Tagestour. Als Ziel hatten wir die Grenzstadt Narva ausgerufen, die im Osten des Landes am gleichnamigen Fluss liegt. Auf der Überlandfahrt dorthin fühlte man sich wie zu Hause. Die weiten und flachen Landschaften erinnerten mich doch stark an meine nordostdeutsche Heimat.

Das Schöne an unserer heutigen Destination war natürlich das abendliche Fußballspiel zwischen Trans Narva und Flora Tallinn. Da wir vorher jedoch noch etwas Zeit hatten, parkten wir nahe dem Stadion und liefen zu Fuß in Richtung Grenzfluss. Dort stehen sich auf estnischer sowie auf russischer Seite zwei Festungen gegenüber und bieten ein schönes Fotomotiv. Während die Narva recht flach, ruhig und ungesichert wirkte, war die Brücke, die Narva mit Iwangorod verbindet, streng bewacht. Es hatte schon seinen Reiz auf diese teils so andere Welt im Osten zu blicken. So groß sind die Unterschiede hier jedoch nicht, da ein Großteil der Einwohner Narvas Russen sind. Wir wagten indes den kulturellen Spagat und kehrten in einen nahegelegenen Irish Pub ein, das uns mit frischem Bier und Fish and Chips versorgte. Nach der Mahlzeit trennten sich unsere Wege und ich brach wieder Richtung Stadion auf, während sich die Damen dem Sightseeing zuwandten. Jetzt sollte ich auch des Rätsels Lösung finden, warum bereits bei unserer Ankunft mächtig viel Bewegung rund um den Sportplatz herrschte.

Vor dem Spiel der „Meisterliga“ duellierte sich bereits am Nachmittag eine Mannschaft aus estnischen Legenden mit der Traditionself von Zenit St. Petersburg. Dementsprechend herrschte bei bestem Wetter eine stattliche Volksfeststimmung samt Hüpfburg und Tretauto-Verleih. Insgesamt kauften gut 1.000 Zuschauer Tickets für das Doppelevent, das nun mit dem Spiel zwischen den beiden Qualifikationsteilnehmer zum Europapokal fortgesetzt wurde. Dabei konntenn die Gäste ihrer Favoritenrolle gerecht werden und setzten die harmlosen Hausherren unter Druck. Kurz vor der Pause zappelte der Ball nach einer Ecke im Tor der Grenzstädter. Der Referee sah jedoch den Schubser des Angreifers, der dem Treffer vorausging. So verpasste ich durch einen Toilettengang kurz nach der Pause das einzige Tor des Tages (54.). Wieder ein - diesmal regelkonformer - Kopfball nach einer Ecke. An Chancen auf beiden Seiten mangelte es im Anschluss nicht mehr. So gab es einige Situationen in den sich die heimischen Fans die Haare rauften, wenn mal wieder eine Möglichkeit fahrlässig liegen blieb. Spätestens jetzt wurde mir klar, warum Trans Narva in diesem Jahr zum siebten Mal seit 2009 in der Europa League-Quali startete und stets deutlich in der ersten Runde scheiterte. Für uns ging es im Anschluss durch die Nacht zurück in die Hauptstadt.