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  KFUM 2
     
  NEST-SOTRA 1
Halbzeitstand 1:0
 
Mo., 22.04.2019 - 15:00 Uhr
Tore:
1:0 Larsen (38.)  
2:0 Larsen (47.)  
  2:1 Dang (86.)
   
   
   
   
   
KFUM Arena, Oslo
505 Zuschauer
1. divisjon (NO II)
4. Spieltag 2019
 
 
 
Ticket: 18 Euro - E-Ticket - Stehplatz Gegengerade
Stadionheft: kostenlos
Verpflegung: 2,50 Euro - Wiener
 
 
 
 
 
 

Mit Norwegen stand über Ostern das letzte als „normal“ zu bezeichnende noch fehlende Reiseziel meiner UEFA 55-Mission auf dem Plan. Die insbesondere bei Anglern und Wanderfreunden beliebte skandinavische Destination war mittlerweile ein Exot auf meiner To-Do-Liste, die sonst nur noch Ländern wie Weißrussland, Armenien oder den Kosovo besteht. Dementsprechend einfach und angenehm war die Planung und Buchung des fünftägigen Trips nach Oslo. Ich weiß nicht warum das mit Norwegen überhaupt so lange dauerte. Vielleicht war es das kleine Trauma des Angelurlaubs vor ca. 15 Jahren, als Chrissi und ich mit unserem Motorboot mitten in einem norwegischen Fjord havarierten und uns bereits das Schlimmste ausmalten. Vielleicht war es jedoch auch das äußerst beschränkte Flugangebot ab Westen gen Norden. Somit flogen wir am Karfreitag ab Hamburg in die Hauptstadt Oslo. Nachdem mich Stockholm und Helsinki bei meinen Besuchen enttäuschten, erwartete ich von Oslo recht wenig. Dementsprechend positiv überraschend waren unsere ersten Eindrücke. Irgendwie scheint uns Norwegen oder zumindest Oslo ein paar Jahre voraus zu sein. Klar hat man das so schon oft gehört, aber wenn man es dann live sieht, fragt man sich was in Deutschland eigentlich falsch läuft.

Die Stadt ist sauber, aufgeräumt, gut organisiert und nahezu frei von individuellem Kraftverkehr. Stattdessen rollen Busse, Straßenbahnen, Trams und Regios im Minutentakt. Dazwischen wuseln die Einheimischen und Touristen zu Fuß, auf dem Rad oder mit E-Scootern durch die Straßen. Wir machten uns am Ankunftstag mit der Innenstadt vertraut, ehe es am Samstag auf den Holmenkollen ging. Bei Sonnenbrandverdächtigen Wetter besuchten wir die Sprungschanze ehe wir später in kurzen Hosen auf eine kleine Wanderung durch die umliegenden noch verschneiten Wälder aufbrachen. Vom Sonntag bleibt insbesondere die schöne Rundfahrt auf dem Oslo-Fjord in Erinnerung. Der Montag gehörte dann größtenteils dem König Fußball. Da das Vereinsgelände unseres heutigen Ziels, ein Besuch beim Zweitligisten KFUM Oslo, auf dem Ekeberg liegt, kam auch Alex vor der Partie auf ihre Kosten. Schließlich beheimatet der auf dem Hügel liegende Park eine riesige Skulpturensammlung. Nachdem wir diese ebenso wie den schönen Blick auf die Stadt genossen, ging es zum Stadion. Dieses gehört, wie schon erwähnt, dem KFUM. Übersetzt handelt es sich um den „Christlichen Verein Junger Menschen“, landläufig besser bekannt als YMCA. Obwohl zu unserem Entsetzen komplett auf den Hit der Village People verzichtet wurde, gab es trotzdem einige Kuriositäten auf der kleinen Holztribüne zu begutachten.

Nach einer netten Begrüßung durch das entspannte Sicherheitspersonal nahmen wir auf dem Randbereich der Holzränge Platz und fanden dort sogar etwas Schatten. Ein paar Meter weiter mittig wurde gestanden. Ein paar Jugendlichen hatten erstaunlich viel Tifo-Material am Start und präsentiertes dieses zum Einlaufen und ab und zu im Spielverlauf. Auf den Fahnen befanden sich dabei einige christliche Motive, wobei natürlich insbesondere der Doppelhalter mit Jesus-Potrait kräftig schockte. Auch nach gut 800 Spielbesuchen erlebt man noch so manches kranke Zeug. Die Begegnung zwischen den Jüngern und Nest-Sontra selbst war mäßig unterhaltsam. Das norwegische Unterhaus ist dabei qualitativ kein Quell herausragenden Fußballs. So fiel das erste Tor durch Lars Olden Larsen nach 38 Minuten etwas schmeichelhaft. Der Linksaußen stocherte den Ball aus dem Gewühl zur Führung in die Maschen. Nach dem Wiederanpfiff ließ sich Larsen abermals nicht lange bitten und vollendete ein schönes Solo eiskalt zum 2:0. Ich war aufgrund des Spielverlaufs etwas überrascht, da die Tabelle nach den absolvierten drei Spieltagen zwar wenig aussagekräftig war und doch ein anderes Kräfteverhältnis vermuten ließ. Nach dem Anschlusstreffer der Gäste (86.) beobachteten wir das erfolglose Anrennen für den Ausgleich von der nahegelegenen Bushaltestelle. Kurz nach dem Abpfiff rollte der Bus ein und brachte uns zurück in die Innenstadt. Der nächste Anpfiff war nun nur noch eine Stunde entfernt.

Fotos Sightseeing