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logo_schalke   FC SCHALKE 04 1
     
logo_bayer04   BAY. LEVERKUSEN 2
Halbzeitstand 1:2
 
Mi., 19.12.2018 - 18:30 Uhr
Tore:
  0:1 Dragovic (26.)
  0:2 Alario (35.)
1:2 Wright (45.)  
   
   
   
   
   
Veltins-Arena, Gelsenkirchen
61.548 Zuschauer
1. Bundesliga (DE I)
16. Spieltag 18/19
 
 
Ticket: 12 Euro - Dauerkarte - Stehplatz Kurve
Stadionheft: kostenlos
 
 

Das Spiel zwischen dem S04 und Bayer 04 Leverkusen sollte die letzte Partie meines recht durchschnittlichen Fußballjahres 2018 werden. Aus Sicht des Hoppers konnte ich über 80 Spiele in 34 neuen Grounds verbuchen. Wie im letzten Jahr wurden 13 Länder besucht, sechs davon zum ersten Mal für ein Fußballspiel. Ich merke, dass neue Stadien und Länder immer schwerer zu bereisen sind und sehe, dass mir im Vergleich zum Hopper-Nachwuchs in meiner Insatgram-Timeline mittlerweile vielleicht der Funken Motivation abhandengekommen ist, alle zwei Tage einen Fußballplatz zu besuchen. Das Fußballgeschäft wird nicht schöner und vor allem nicht authentischer. Selbst in den Kreisligen spielen die meisten dort, wo die höchste Aufwandsentschädigung winkt. Im internationalen Geschäft sind die Cinderella-Stories mittlerweile Mangelware und national sorgen die Blicke nach München oder ins östliche Ruhrgebiet für einen sauren Würgereiz. Trotzdem war nicht alles schlecht im Fußball-Jahr 2018. Gerade die Knappen wussten über weite Teile des Jahres zu Gefallen und so schaut man als Schalker mit gemischten Gefühlen auf das abklingende Jahr zurück.

Das letzte Heimspiel bescherte uns in der englischen Woche einen Gastauftritt der in dieser Spielzeit ebenfalls enttäuschten und enttäuschenden Pillendreher aus Köln, ähhh Düsseldorf, Stopp! Leverkusen! Ich war froh, dass ich es trotz zweistündiger Anfahrt aus Düsseldorf pünktlich in die Donnerhalle schaffte. Heute war die zeitige Ankunft besonders wichtig, da im Rahmen der letzten Zechenschließungen im Ruhrgebiet der Abschied vom Bergbau zelebriert wurde. Da können die Ballerköppe im Zahnpasta-Park an der B1 noch so „kumpelhaft“ rumschleimen, der FC Schalke 04 ist der Bergarbeiter-Verein. Dementsprechend emotional wurde es von Seiten der Fans, Verantwortlichen und der Protagonisten aus der letzten Schicht. Ich fand die Verabschiedung sehr gelungen und würdevoll und hoffe, dass man das Erbe des Bergbaus auch in den kommenden blau-weißen Generationen mit Stolz bewahrt. Logischerweise waren die Zeremonie, die Choreo und die Gesänge den Spielern ziemlich egal. Warum sollte man diesen besonderen Moment auch nutzen und mal ausnahmsweise alles in die Waagschale werfen um diesen so bedeutungsvollen Abend mit drei Punkten abzurunden?

Keine 20 Minuten schaffte es der abermals durchgewürfelte Schalker Kader den Gästen Paroli zu bieten. Individuelle Fehler, taktische Defizite und mangelnder Einsatz probierten sich auf Seiten der Hausherren gegenseitig zu überbieten. Das Ergebnis dieser abermals lachhaften Leistung wurde dann auch schnell zählbar. Die Werkself wurde sowohl beim 0:1 durch Dragovic (Stambouli) als auch beim 0:2 durch Alario (Fährmann) zum Tore schießen eingeladen. Nicht nur ich hatte die Nase voll und es gab vielerorts Spott, Häme und Beschimpfungen für den amtierenden Vizemeister. Ganz ehrlich, wer da noch die Ruhe behält hat entweder ein sehr masochistisches oder trotziges Gemüt. Haji Wrights Premientor, zugleich der Anschlusstreffer, mit dem Pausenpfiff verhinderte stimmungstechnisch Schlimmeres. So konnte das Team ohne mentale Standpauke getrost durch den zweiten Durchgang schlingern. Man schaffte es trauriger Weise nicht, die nun einsetzende Passivität (oder Erschöpfung) der Leverkusener zu nutzen. Schalke war schlichtweg harm-, ideen- und leidenschaftslos. Die Ergebnisse zeigten 2018 zwei verschiedene Gesichter. Ist man ehrlich spielte man jedoch zu jeder Zeit die gleiche Grütze.