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  TSV STEINBACH 1
     
logo_ksv   KSV HESSEN KASSEL 3
Halbzeitstand 0:1
 
Mi., 11.04.2018 - 19:00 Uhr
Tore:
  0:1 Albrecht (21.)
1:1 Trkulja (56.)  
  1:2 Brandner (63.)
  1:3 Schmeer (90.)
   
   
   
   
Sportzentrum Haarwasen, Haiger
1.037 Zuschauer
Regionalliga Südwest (DE IV)
26. Spieltag 17/18
 
 
 
Ticket: 9 Euro - Tageskasse - Stehplatz Gästeblock
Stadionheft: kostenlos
Verpflegung: 4,50 Euro - Mantateller / 2,50 Euro - Bier 0,33 l (Krombacher)
 
 
 
 
 
 

Die Insolvenz des KSV Hessen Kassel in der Sommerpause 2017 war nicht das erste Mal, dass der Pleitegeier seine Kreise über Nordhessen zog. Die Ligenpyramide sowie wirtschaftliche Fehlentscheidungen sorgen im deutschen Fußball vielerorts für finanzielle Engpässe. In die Regionalliga-Spielzeit 2017/2018 musste der Vorjahreszehnte aus Kassel durch die Eröffnung des Insolvenzverfahrens mit neun Punkten Abzug gehen. Ein schwerer Rucksack, den man lange Zeit tragen muss und zumeist erst sehr spät abschütteln kann. Scheinbar sind die Löwen derzeit dabei, sich dieser Last zu entledigen und zum Saisonende vielleicht erstmals in dieser Saison über dem Strich zu stehen. Wo dieser Strich genau liegen wird, hängt vom Abschneiden der beiden Teilnehmer an den Aufstiegsspielen zur 3. Liga ab. Hier wünscht der KSV den beiden Südwest-Teams sicherlich Glück, sodass nur drei Clubs aus der Staffel absteigen würden. Die Formkurve zeigt nach oben. Jetzt müsste es beim KSV auswärts nur noch so gut flutschen wie daheim. Vielleicht konnten Fabian und ich an diesem Mittwochabend beim TSV Steinbach in Haiger als Glücksbringer fungieren.

Wir verabredeten uns nach dem Kasseler 3:0-Sieg über die Stuttgarter Kickers zur Wiederholung unserer Tour aus dem Frühjahr 2016. Fabian startete aus Frankfurt, während ich den etwas längeren Weg aus Essen auf mich nahm. Dank meines frühen Feierabends traf ich etwas früher in Haiger ein, besuchte noch den örtlichen Baumarkt und wartete als erster Gästefan im Stadion auf Fabian. Abermals fiel mir am Eingang die fast schon überbordende Freundlichkeit der Ordner auf. So wurde ich nach meiner Anreise und nach meinem Befinden gefragt. Allzulange dauerte das Warten schlussendlich nicht und wenig später war der Kasseler Block mit 200 Fans gut gefüllt. Es ging hier um viel. Pathetische Menschen würden sagen es ging um alles. Die Zeichen standen nicht schlecht. Der KSV hat gegen den Emporkömmling aus Haiger noch nie verloren – bei unserem letzten Besuch endete die Partie nach einer 2:0-Führung für die Löwen 2:2. Kassels damaliger Doppeltorschütze Feigenspan spielt mittlerweile bei Gladbachs U23, während Steinbachs Doppelpacker Trkulja von Anfang an für den TSV auf dem Platz stand.

Während wir die ersten Spielminuten am Imbiss verbrachten, gab es in unserem Rücken die ersten Schockmomente. Der KSV startete alles andere als gut und hätte sich über einen frühen Rückstand nicht beschweren dürfen. Den zweiten Schock verursachte der beste Freund der Currywurst. Ich hoffe die labbrigen Pommes waren einfach talentfrei frittiert und sind nicht auf die neue „Matschfrittenverordnung“ zurückzuführen. Sollten die fettigen Kartoffelstäbchen in Zukunft nur noch so serviert werden sehe ich schwarz. Zurück zum Spiel. Schön war’s im ersten Durchgang nicht. Beide Teams überzeugten durch eine fahrige und wenig strukturierte Spielweise. Dazu kam immer wieder eine etwas plumpe Härte. Trotz der augenscheinlichen Vorteile für die Heimelf konnten die Gäste nach 21 Minuten Vollzug melden und durch einen Foulelfmeter in Führung gehen. Da man im Anschluss engagiert um den Ausgleich bettelte, tat der TSV den Löwen den Gefallen und setzte in Person von KSV-Schreck Trkulja einen fragwürdigen Foulelfmeter zum 1:1 in die Maschen (56.). Bei recht erfrischender und ungezwungener Stimmung im Gästeblock gaben sich Mannschaft und Fans nicht auf und so befand man sich wenige Minuten nach dem Gegentreffer wieder auf der Siegerstraße. Brandner aus dem Gewühl (62.) und Schmeer in der Nachspielzeit krönten den mittlerweile spielstarken Auftritt der schon totgesagten Gäste. Der Mob feierte, wir waren zufrieden und in Kassel nimmt die Hoffnung langsam Form an.