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logo_arminia_bielefeld   ARMINIA BIELEFELD II 1
     
  SC PADERBORN 07 II 4
Halbzeitstand 0:2
 
Mi., 14.03.2018 - 19:30 Uhr
Tore:
  0:1 Wimmer (18.)
  0:2 Geurts (25.)
  0:3 Gucciardo (55.)
1:3 Ulm (81.)  
  1:4 Geurts (89.)
   
   
   
Stadion Rußheide, Bielefeld
130 Zuschauer
Oberliga Westfalen (DE V)
17. Spieltag 17/18
 
 
Ticket: 8 Euro - Tageskasse - Sitzplatz Haupttribüne
Verpflegung: 5 Euro - Mantateller
 
 
 
 
 
 

Im April 2011 besuchte ich mit Mariano die Bielefelder Alm. Wir sahen ein 3:3 zwischen der Arminia und RWO und ich konnte in der „Hauptstadt“ Ostwestfalens meinen 70. Ground abhaken. Wie selbstverständlich guckten wir uns bei unserem Aufenthalt auch das zweitgrößte Stadion der Stadt, das Stadion Rußheide, ohne Spiel an. Wir betrieben also sogenanntes „Groundspotting“. In der Anfangszeit gehörte dieses „Trockenhoppen“ irgendwie zum guten Ton, mehr als 350 Grounds später kann ich diesen halben Besuchen nichts mehr abgewinnen. Nun eröffnete sich mir die Möglichkeit zur BZA Rußheide zurückzukehren. Die Terminierung der Nachholpartie zwischen der Bielefelder U23 und der Paderborner U21 auf den Mittwochabend passte mir hierbei gut in den Kram. Es bestand sogar die Möglichkeit, dass sich für dieses kleine „Ostwestfalen-Derby“ ein paar Zuschauer im Stadion einfinden und die Partie zwischen den Tabellennachbarn ein launiges Duell wird. Somit machte ich mich nach dem Feierabend mit dem Zug auf den Weg nach Bielefeld. Ab dem Bahnhof ging es vorbei an den Lungerern im Zickzackkurs zum Stadion, das östlich der Innenstadt zwischen Bahnstrecke und dem Flüsschen Lutter liegt.

Bevor ich mich anderen Dingen widmete, gönnte ich mir am Imbiss des VfB Fichte, dem eigentlichen Hausherren des Stadions, eine Mantaplatte. Der leicht ritterlich aussehende Kerl am Grill pendelte zwischen einem Skizzenblock mit der halbfertigen Zeichnung einer Frau und der Fritteuse und zauberte mir schlussendlich eine erstaunlich leckere Currywurst-Pommes-Combo. Nun konnte ich mich dem Ground widmen, der dem Vorbild einer typischen Bezirkssportanlage folgt. Sieben Laufbahnen, alle erdenklichen Leichtathletikeinrichtungen, überdachte Tribüne mit sieben Sitzreihen und Stehränge im Oval – alles da. Der Stadionsprecher begrüßte die Zuschauer angenehm kreativ und trotzdem unaufgeregt um bei der  Musikauswahl leider komplett daneben zu liegen. Auf den Rängen sah es leider nicht nach Stimmung aus. Neben einigen „Normalos“ fielen mir einige sportliche Jungs der Arminia sowie vier Paderborner Vollnasen auf. Hinter diesen positionierte ich mich mit etwas Abstand, da ich ahnte, dass es mit diesen Strategen durchaus lustig werden könnte. Mit dem Trainer der Paderborner Profis, Steffen Baumgart, der sich das Spiel seiner U21 anschaute, durchwehte die Spielstätte sogar noch etwas Bundesliga-Glanz.

Nach dem etwas verspäteten Anpfiff dauerte es eine gute Viertelstunde bis es erstmals klingelte. Auf einen Freistoß folgte ein Treffer aus dem Gewühl und der Mann am Mikrofon erkannte Pascal Itter als Torschützen der Gäste. Der ehemalige Schalker, der nach einem Kreuzbandriss bei den Amateuren des SCP aufgebaut wird, war jedoch nicht der Vollstrecker, sodass sich der Stadionsprecher wenig später korrigierte. Die Bielefelder U23 präsentierten sich katastrophal, sodass dem Keeper in der 25. Minute ein haltbarer Ball durch die Finger und anschließend durch die Beine flutschte – 0:2. Dabei blieb es bis zur Halbzeit und damit konnten sich die Hausherren noch glücklich schätzen. In der ersten Hälfte kam man nur zwei Mal vors gegnerische Tor und scheiterte jeweils kläglich. Daran änderte sich auch später wenig. Es folgte die endgültige Entscheidung durch einen wunderschönen Treffer aus spitzem Winkel (55.). Die vier Jungs aus Paderborn quatschten nun nur noch Paste, beklebten das Umfeld mit Stickern und überlegten ernsthaft eine Zaunfahne zu klauen. Schlussendlich traute man sich feixend einen Blinker hinter die Absperrung zu werfen. Auf beiden Seiten fiel noch jeweils ein Treffer, sodass ich nach fünf Toren und 90 Minuten Bahnfahrt kurz vor Mitternacht im Bett lag.