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SPIEL #666

FC Kray vs.
FC Bocholt
2:5 (0:3)
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23.05.2017 - KrayArena, Essen
  100 Zuschauer  
  Oberliga Niederrhein - 34. Spieltag 2016/2017  
     
  Tore:
0 : 1 Andre Bugla (11.)
0 : 2 Andre Bugla (42.)
0 : 3 Emre Kilav (44.)
0 : 4 Romas Dressler (50.)
0 : 5 Tim Elsinghorst (73.)
1 : 5 Burak Kaplan (79.)
2 : 5 Burak Kaplan (83.)
 
     
     
(Stadionheft fehlt)
     
   
 
   
     
     
 
 

Vor zwei Spielzeiten sorgte der kleine Stadtteilklub FC Kray in Essen für Furore. Sowohl im Hin- als auch im Rückspiel besiegten die Krayer den großen RWE. Damals spielte man in der Regionalliga West eine solide Saison und blieb auch dank der Derbysiege über dem Strich. Ein Jahr später verabschiedete sich der FCK sang- und klanglos mit nur zwei Saison-Siegen aus der Viertklassigkeit. In der Abstiegssaison konnte ich zwei Partien der Krayer im Ausweichstadion am Uhlenkrug sehen und war mir danach sicher, dass die Oberliga die bessere Umgebung für den kleinen Verein ist. Scheinbar sah ich das etwas anders als der durchaus namhafte und verdiente Kader der Grün-Blauen. Als Absteiger tat man sich in der Oberliga Niederrhein mehr als schwer und läuft einen Spieltag vor Saisonende mit der Roten Laterne durch die Region. In Anbetracht des Abstiegshattricks des SC Paderborn wirkt das Krayer Schicksal fast niedlich und trotzdem muss man zwei Abstiege in Folge erst einmal hinbekommen, erklären und verdauen. Für die Aufarbeitung sollte in der Sommerpause genug Zeit sein. Am heutigen Dienstag gab sich im vorgezogenen „Abschiedsspiel“ der FC Bocholt in Kray die Ehre. Der Tabellendritte aus dem Münsterland bat um die Spielverlegung, um am Wochenende die eigene Zweite im Abstiegskampf unterstützen zu können. Für den FCB ging nach oben oder unten nichts mehr, Kray wollte mit einem Sieg den SV Hö-Nie auf den letzten Tabellenplatz schicken.

Austragungsort der Partie war die KrayArena südlich der A40. Nachdem man in der Regionalliga aufgrund der Verbandsauflagen ins Uhlenkrugstadion auswich, dient nun wieder das heimische Stadion als Spielstätte. Vor viereinhalb Jahren konnte ich die KrayArena bereits als „Vorspiel“ einer Bundesligapartie meiner Schalker besuchen. Damals war die überdachte Sitzplatztribüne noch im Bau, sonst hat sich hier wenig geändert. Zusätzlich zum sportlichen Kampf, neben den Lokalrivalen ETB und RWE zu bestehen, machten die Anwohner dem FCK das Leben schwer. Immer wieder gab es Querelen rund um den Lärmschutz, die den wachsenden Verein in den letzten Jahren wirtschaftlich und sportlich behinderten. Wenn man bedenkt, dass die spannendste Tagesbeschäftigung der meisten Anwohner der tägliche Gang zum Kippenautomaten ist, ist es schon traurig, dass man nicht mit 2-3 Stunden Lärm pro Woche leben kann. Heute mussten sich die Nachbarn nicht beschweren. Es blieb meistens gespenstisch ruhig auf und um den Kunstrasen. Es war eben kein Entscheidungsspiel zum Saisonabschluss, sondern letztendlich der berühmte Kampf um die Goldene Ananas.

Vor dem Spiel kündigte der Stadionsprecher an, man wolle sich fair und ehrenhaft aus der Oberliga verabschieden. Die Spieler der Hausherren ließen Taten folgen und traten überraschend offensiv und zielstrebig auf. Leider hatte man aus Sicht der Heimelf kein Glück im Abschluss und wurde nicht belohnt. Mangelnde Cleverness kann ich der Heimelf nicht vorwerfen, hierbei handelte es sich größtenteils wirklich nur um Pech. Zumindest ist es äußerst unglücklich, wenn man sich nach einer Großchance im Gegenzug das 0:1 fängt (11.). Bugla umkurvte beim Führungstreffer gekonnt den Keeper und erhöhte vor der Pause nach einem blitzsauberen Angriff (42.). Es folgten zwei Kontertore der Gäste, die auf Krayer Seite stark auf Resignation schließen ließen (44. und 50.). Nun liefen die behäbigen und teils übergewichtigen Hausherren den Gästen nur noch hinterher. Es war lediglich Burak Kaplans Verdienst, dass sich das Ergebnis mit 2:5 am Ende dann doch noch ertragen lässt. Der ehemalige Bundesligaprofi (4 Spiele und 2 Tore für Bayer 04) konnte in der Schlussviertelstunde die beiden vorerst letzten Oberliga-Treffer der Krayer erzielen. Ich hatte Spaß an der Begegnung und verließ die KrayArena durch den Hintereingang. Hier lehnte ein Bauzahn mit einem „Auf Wiedersehen“-Banner im Gebüsch. Wenn beim FC Kray eines sicher ist, dann ist es das ständige Auf und Ab einer Fahrstuhlmannschaft. Man darf gespannt sein wohin der Weg des FCK führt und ob man mich an der Buderrusstraße wiedersieht.

 
 
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