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SPIEL #624

 West Bromwich Albion vs.
Swansea City
3:1 (0:0)
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  14.12.2016 - The Hawthorns, West Bromwich  
  21.467 Zuschauer  
  Premier League - 16. Spieltag 2016/2017  
     
  Tore:
1 : 0 Salomon Rondon (50.)
2 : 0 Salomon Rondon (61.)
3 : 0 Salomon Rondon (63.)
3 : 1 Wayne Routledge (78.)
 
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
 

Ehrlich gesagt wusste ich vor der Planung meines Trips auf die Insel wenig über den West Bromwich Albion FC. Natürlich war mir der Club ein Begriff und ich wusste auch, dass er höherklassig spielt. Ich hätte meine Hand jedoch nicht ins Feuer gelegt um mich auf eine genaue Liga festzulegen oder um West Bromwich regional einzuordnen. Heute bin ich natürlich schlauer. Die Baggies sind seit 2010 erstklassig und waren 1920 sogar Englischer Meister. Der letzte nennenswerte Erfolg, der FA Cup-Sieg 1968, ist jedoch auch schon ein paar Jahre her. Im vergangenen Sommer wurde der Club aus den West Midlands nahe Birmingham an eine chinesische Investorengruppe verkauft. Ebenso übernahm der walisische Coach Tony Pulis in der Sommerpause das Traineramt in West Bromwich. Pulis hat mit der grauen Maus durchaus Erfolg und etabliert die Truppe derzeit in der oberen Tabellenhälfte der stärksten Liga der Welt.

Ich machte mich am Mittwochmorgen planmäßig mit Flybe auf den Weg von Glasgow nach Birmingham. Nach gefühlt hunderten Flügen in den letzten Jahren war dieser Flug - in einem Propellerflugzeug - sogar eine Premiere. Nachdem ich mich ein wenig in Englands zweitgrößter Stadt umgesehen hatte, nahm ich erleichtert zur Kenntnis, dass Birmingham deutlich schöner ist als Glasgow. Die moderne Millionenstadt, in der unheimlich viele junge Leute leben (angeblich sind 50 Prozent der Einwohner unter 25), überzeugte mit moderner Architektur und einem wunderschönen Viertel rund um den Kanal. Daumen hoch für Birmingham. Fußballerisch beheimatet Birmingham zwei größere Vereine. Da wäre der simpel nach der Stadt benannte Club Birmingham City. Die Blues spielten und spielen im St. Andrews Stadion meist zweitklassig und konnten jüngst vor sechs Jahren den League Cup gegen Arsenal gewinnen. Der Stadtrivale Aston Villa hat die deutlich erfolgreichere Geschichte aufzuweisen. Der Premier League-Absteiger gewann je sieben Mal die nationale Meisterschaft und den FA Cup sowie 1982 den Europapokal der Landesmeister gegen die Bayern in Rotterdam. Allerdings datieren die meisten der genannten Erfolge noch aus dem 19. Jahrhundert bzw. dem frühen 20. Jahrhundert. In der jüngeren Vereinsgeschichte konnten die Lions aus dem Villa Park sportlich nichts mehr reißen. Nichtsdestotrotz ist Aston Villa jedem ein Begriff, der sich auch nur ein bisschen mit Fußball beschäftigt.

Etwas anders verhält es sich, wie anfangs bereits erwähnt, mit Albion. Vorfreudig auf das mir wenig bekannte Team und Stadion brachte mich die Regionalbahn in einer Viertelstunde ab Birmingham zur Station „The Hawthorns“ – benannt nach dem Stadion der Baggies. Nachdem ich in Birmingham mit etwas Suchen den richtigen Bahnhof und das passende Gleis gefunden hatte, musste ich im Zug selbst schockiert feststellen, dass ich die Eintrittskarte im Hotelzimmer vergessen hatte. Das passt eigentlich gar nicht zu mir. Dementsprechend ratlos war ich anfangs und stellte anschließend freudig fest, dass man mir im Ticket Office problemlose eine neue Karte ausdrucken konnte. Glück gehabt. Im kleinen und engen Stadion hatte ich dann einen echten Top-Platz auf der Haupttribüne, nur zehn Meter vom Geschehen. Hier hatte ich für schlappe 30 Euro besten Blick auf einige bekannte Gesichter. Mir liefen Swanseas deutscher Ersatzkeeper Tremmel, Wales‘ EM-Held Robson-Kanu und ManU-Legende und WBA-Kapitän Fletcher über den Weg. Mit dem Anpfiff verliebte ich mich abermals in die Premier League. Diese engen Stadien und der Mythos der diese (jajaja, komplett durchkommerzialisierte) Liga umgibt. Die erste Halbzeit lässt sich jedoch nicht schön reden. Dafür erlebte ich im zweiten Durchgang etwas für mich noch nie Dagewesenes. Salomon Rondon, venezuelischer Stürmer im Dienste der Hausherren, gelang zwischen der 50. Und der 63. Minute ein lupenreiner Kopfball-Hattrick. Da flippte wirklich jeder aus. Coach  Tony Pulis konnte somit den Treffer zum 3:1 durch seine Landsleute (78.) locker weglächeln und erlebt mit seinem Klub derzeit einen echten Höhenflug.

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