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SPIEL #593

Valur Reykjavik vs.
Vikingur Reykjavik
7:0 (2:0)
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18.08.2016 - Origo völlurinn, Reykjavik
  600 Zuschauer  
  Urvalsdeild - 15. Spieltag 2016  
     
  Tore:
1 : 0 Kristinn Sigurdsson (19.)
2 : 0 Kristinn Sigurdsson (29.)
3 : 0 Kristinn Halldorsson (46.)
4 : 0 Sigurdur Larusson (53.)
5 : 0 Kristinn Halldorsson (65.)
6 : 0 lvar Jonsson (ET., 68.)
7 : 0 Sigurdur Larusson (84.)
 
     
     
(Stadionheft fehlt)
 
 
 
 
 
 

Island, viel von gehört und bisher wenig von gesehen. Das sollte sich wenige Tage nach der Tour durch das Baltikum ändern. Zu fünft brachen wir Richtung Nordwesten auf und landeten Dienstagnacht auf dem Flughafen Keflavik, ca. eine Fahrtstunde von Reykjavik entfernt. Die Planungsgrundlage unseres einwöchigen Urlaubs war der Reykjavik-Marathon am Samstag. Rund um den Lauf haben wir uns natürlich ein schönes Touristenprogramm gebaut, das von mir um zwei Erstligaspiele ergänzt werden sollte. Um es vorwegzunehmen, die Insel ist mindestens genauso faszinierend wie man es von jedem Island-Reisenden vorgeschwärmt bekommt. Aufgrund der steigenden Touristenzahlen auf der kleinen, oft überwältigend schönen und teils lebensfeindlichen Insel, sollte man seinen Besuch lieber heute als morgen planen. Das erste Match stand bereits am Donnerstagabend, im Anschluss an eine Tagestour auf dem Golden Circle, an. Nachdem wir Geysire, Wasserfälle und Vulkankrater gesehen haben und zu guter Letzt noch in einem „Hot Pot“ gebadet hatten, zog es mich nach unserer Rückkehr ins Appartement zum Spiel Valur vs. Vikingur in die Hlidarendi, die ich nach vier Kilometern Spaziergang in der Abendsonne pünktlich erreichte.

Am Stadion selbst hätte ich wahrscheinlich kein Ticket benötigt, da die Kontrolle noch nicht ihre Stellung bezogen hatte. Bei Tickets zu 15 Euro konnte man jedoch nicht meckern, weshalb ich den Kauf nicht bereute. Das Stadion selbst war eine komische Geschichte. Der Eingang des Grounds sah eher wie die Geschäftsstelle aus und hinter der einzigen Tribüne befand sich eine große Sporthalle. Das Quietschen der dort übenden Handballer sollte man über die gesamte Spielzeit hören können. Vor dem Anpfiff gönnte ich mir noch ein Hot Dog, das hier Pylsar heißt und ganz gut schmeckte. Mit der Sonne im Gesicht verfolgte ich die ersten Spielminuten des Derbys, wobei hier fast jedes Duell ein „Derby“ ist, da nur drei der zwölf Mannschaften der ersten Liga nicht aus dem Großraum Reykjavik kommen. Das Spiel gefiel mir und bestätigte den guten Eindruck, den die isländische Nationalmannschaft bei der EM hinterlassen hat. Das war hier nicht nur Kampf und Wikinger-Stil, das war ein richtig flottes und technisch starkes Spiel, in dem Valur von Beginn an die Nase vorn hatte. Von der so viel bewunderten Stimmung aus Frankreich war im Ligaalltag jedoch nichts zu hören.

So fielen die beiden Tore der Hausherren vor der Halbzeitpause ohne das ganz große Brimborium. Vor allem das 2:0 in der 29. Minute war jedoch richtig stark. Sigurdsson tanzte sich durch den Strafraum samt den Beinen der Verteidiger und schob den Ball lässig am verdutzten Torwart vorbei in den Kasten. Für die gut mitspielenden Gäste kam es jedoch erst im zweiten Durchgang so richtig dicke. Wiederanpfiff, erster Angriff Valur, Flanke, Kopfball, 3:0 (46.). Jetzt wurde es wirklich heiter. Die neben mir sitzenden Vikingur-Fans mussten ein dickes Fell haben und sahen sich das Geschehen auf dem Platz recht gefasst an. Das 4:0 gab es nach einem Fernschuss aus spitzem Winkel, der an allen Verteidigern vorbei ins lange Eck flog, nachdem er den Innenpfosten touchierte (53.). Ein Traumspielzug führte zum 5:0 (65.) ehe es richtig bitter wurde. Valur ließ nicht nach und ein strammer Volleyschuss knallte gegen den Pfosten, von dort an den Rücken eines Verteidigers um in einer Bogenlampe wie in Zeitlupe über den bereits geschlagenen Keeper zu fliegen – 6:0 (68.). Nachdem Vikingur nach drei Wechseln noch einen Spieler mit einer Kopfverletzung verlor und von der 78. Minute an in Unterzahl spielen musste, schien die Heimelf etwas locker zu lassen. Eher unabsichtlich flog eine abgerutschte Flanke fünf Minuten vor Schluss zum 7:0 und somit zum Schlusspunkt in die Maschen. Die Vikingur-Fans waren bereits gegangen, wer will es ihnen verübeln. Was für ein Spiel und was für ein Tag!

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