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SPIEL #462

logo_vfl_bochum VfL Bochum vs.
Karlsruher SC
1:1 (1:0)
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03.10.2014 - Ruhrstadion, Bochum
  25.094 Zuschauer  
  2. Bundesliga - 9. Spieltag 2014/2015  
     
  Tore:
1 : 0 Michael Gregoritsch (44.)
1 : 1 Jakub Sylvestr (56.)
 
     
     
   
     
 

Der Tag der Deutschen Einheit war in diesem Jahr zugleich der Termin für eine Partie, auf die ich mich seit dem Saisonbeginn gefreut habe. Als Luis mir offenbarte, dass er für mich einen Gästesteher für das Spiel zwischen Bochum und Nürnberg hat, schmiss ich also meine Pläne, an diesem Wochenende in die Heimat zu fahren, über den Haufen. Mit den Tagen stieg die Vorfreude auf das Duell und ich hatte mittlerweile mehrere Verabredungen im Gästeblock. So sollte ich am Freitagabend neben Luis, der mit dem Bus aus Franken kam, Schwatten und Patrick beim Spiel treffen. Da die von mir bevorzugte Straßenbahn bereits mehrere Stationen vor dem Ruhrstadion so voll war, dass niemand mehr zusteigen konnte, improvisierte ich und parkte in der Nähe des Bochumer Hauptbahnhofes. Mit der Gewissheit den Treffpunkt am Gästeblock nicht rechtzeitig zu erreichen, lief ich zum Bahnhof, während die Sonne wie wild knallte. Mittlerweile stark ölend am Hauptbahnhof gelandet, gabelte ich überrascht Schwatten und Patrick auf. Zusammen schlossen wir uns dann spontan dem Nürnberger-/Schalker-Mob an, der per Regionalbahn aus Gelsenkirchen kam und marschierten Richtung Castroper Straße. Der Marsch verlief ereignislos und nach einiger Zeit des Wartens vor dem Gästeeingang, gesellte sich Luis mit den Tickets zu uns. Mit einem leckeren Fiege bewaffnet, nahmen Luis, Patrick und ich meinen Stammplatz am rechten Zaun des Gästeblocks ein. Wir verloren Schwatten, der es sich auf den Sitzern gemütlich machte und gewannen dafür Flo dazu, der bereits im Gästeblock stand. Wir hatten also eine gute Truppe für dieses Fußballschmankerl zusammen. Während der VfL sein letztes Spiel in Heidenheim mit 0:5 mehr als deutlich verlor, geht es mit dem Glubb nach einem katastrophalen Saisonstart scheinbar wieder aufwärts. Am Montagabend konnte das rot-schwarze Team, vom zuvor mehrfach totgesagten Coach Valerien Ismael,  zu Hause mit 3:2 gegen den FCK gewinnen und sich etwas Luft verschaffen. Nichtsdestotrotz war der VfL als Tabellensechster heute wohl in der Favoritenrolle.

Was auch immer heute passieren sollte, über mangelnde Unterstützung von den Rängen, durfte sich der Glubb nicht beklagen. Ein bunter Haufen aus Glubberern und Schalkern gab richtig Gas und machte ordentlich Lärm. Das ist gelebte Freundschaft. Auch die Bochumer wurden von ihren Batzi-Freunden unterstützt. Wenn man denn von Freundschaft sprechen kann, wenn sobald man aufeinander trifft, auch mal gerne die Fäuste fliegen. Seis drum, auf dem Platz entwickelte sich ein munteres Hin und Her. Der VfL konnte sein leichtes Chancenplus gegen die recht stabil wirkende FCN-Defensive glücklicherweise lange Zeit nicht nutzen. In der 44. Minute halfen den Blau-Weißen dann eine Standardsituation und eine komplett schlafende Nürnberger Hintermannschaft. Der formstarke Österreicher Gregoritsch versenkte eine Freistoßhereingabe völlig freistehend aus spitzem Winkel. Auch Club-Keeper Rakovsky, der den abgesägten Schäfer beerbte, sah hier nicht unbedingt gut aus. So ging es also mit einem Rückstand in die Pause.

Im mit 25.000 Zuschauern gut gefüllten Ruhrstadion (VfL-Hauptsponsor Netto brachte Tickets zu Schnäppchenpreisen unters Volk) hoffte ich auf eine Antwort des Ruhmreichen auf den Schock kurz vor der Pause. Der Glubb sollte mir diesen Gefallen tun und zeigte die erwartet engagierte Leistung. So explodierte der prall gefüllte Gästeblock, als der Matchwinner vom Montagabend, Alessandro Schöpf, Sylvestr steil schickte und dieser souverän zum Ausgleich einschob. Endlich konnte ich den neuen und höheren Zaun zwischen Gästeblock und Südtribüne besteigen, immer wieder ein geiles Gefühl. Leider reichte es im weiteren Verlauf nicht für den zweiten Glubb-Sieg in Folge. Stattdessen schaffte es der Gastgeber sein fünftes Heimspiel in Folge 1:1 zu spielen. Nicht auszudenken was für eine Quote das gegeben hätte, hätte man vor der Saison auf dieses Kunststück gewettet. Alles in allem war ich mit dem Ergebnis recht zufrieden. Vor allem vor dem Hintergrund, dass man beim Glubb kleinere Brötchen backen will und das Ziel Wiederaufstieg erst einmal verschoben hat, muss und kann man mit einem Punkt aus diesem hart umkämpften Spiel sicherlich leben. Die Reaktion des Gästeanhangs bestätigte meine Gedanken und wir verabschiedeten die zuvor so oft enttäuschende Nürnberger Mannschaft mit Applaus und positiven Erwartungen für die nächsten Spiele. Luis, Patrick und ich verweilten noch ein wenig im Block und unterhielten uns kurz mit Jesus, ehe sich unsere Wege trennten und Patrick und ich uns auf den Fußweg Richtung Hauptbahnhof machten, während es für Luis und Jesus zurück zum Busparkplatz ging. Am Kiosk gönnten wir uns noch eine Molle auf diesen wirklich gelungenen Tag unter Schalker und Nürnberger Freunden. Marmor, Stein und Eisen bricht – aber unsere Freundschaft nicht!

Weitere Fotos und Bericht auf Bochumfan.de und Stiftland-Groundhopper.de

 
     
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