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SPIEL #457

logo_chelsea Chelsea FC vs.
FC Schalke 04
1:1 (1:0)
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  17.09.2014 - Stamford Bridge, London  
  40.648 Zuschauer  
  Champions League - 1. Spieltag, Gruppenphase 2013/2014  
     
  Tore:
1 : 0 Cesc Fabregas (11.)
1 : 1 Klaas-Jan Huntelaar (62.)
 
     
     
     
 

Wirklich gefreut hat sich wohl kein Schalker, als man zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres Chelsea als Champions League-Gruppenkopf zugelost bekommen hat. Auch ich konnte mir etwas Schöneres als die zweite Auswärtsfahrt nach London innerhalb kurzer Zeit vorstellen. Im Endeffekt buchte ich dann doch die Tour in die britische Hauptstadt. Die günstigen Flüge und die entspannte Ticketsituation, es wurden sogar Karten an Nicht-Mitglieder verkauft, waren dann doch zu verlockend. Kurz vor der Reise schaffte es die Schalker Mannschaft, dank eines katastrophalen Starts in die neue Spielzeit, meine Erwartungen so weit herunterzuschrauben, dass ich mit einer herben Klatsche rechnete. Immerhin spielte der Tabellenerste der Premier (vier Siege aus vier Spielen) gegen den Tabellenvorletzten der Bundesliga. Hoffnung machte lediglich der Punktgewinn gegen die Bayern. Gegen die großen Bayern riss sich die komplette Mannschaft zusammen und kämpfte bis zum Umfallen, während man gegen vermeintlich kleinere Truppen wie 96 und Gladbach jeglichen Kampf und Einsatz vermissen ließ. Mit Chelsea kam nun wieder ein wirklich großer Gegner, der mit Drogba, Diego Costa, Fabregas und Hazard vor allem in der Offensive mehrere Superstars in den eigenen Reihen hat. Die formstarken Londoner sollten also auf stark angeschlagene Schalker treffen. Der angezählte Coach der Königsblauen, Jens Keller, musste zudem auf seinen Kapitän und die letzte Konstante der komplett ausgefallen Stamm-Abwehr, Höwedes, verzichten. Mit diesen nicht idealen Vorzeichen ging es für mich am frühen Morgen ab Weeze per Ryanair in die britische Hauptstadt. In London traf ich mich mit Paul, der mich zuvor nach einer Karte für die Partie fragte. Um die Zeit bis zum Spiel am Abend zu überbrücken, besuchten wir das Weltkriegsmuseum und tauschten einige Hoppinganekdoten aus. Das Museum war letztendlich eine ganz gute Sache und vor allem mit dem Hintergrund, dass ich in London sightseeingtechnisch nahezu alles gesehen hab, eine angenehme Alternative. Ein kurzer Aufenthalt in einem Pub für Fish und Chips sowie zwei Ale durfte natürlich nicht fehlen, bevor es für uns nach Fulham an die Stamford Bridge ging.

An der Stamford Bridge verkauften wir zuerst unser überzähliges Ticket. Leider ging das Ticket unter Wert weg, aber lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Finanziell ebenso wenig glorreich war der vier Pfund teure Cider, den wir uns in einem Kiosk vor dem Gästeblock gönnten. Zu allem Überfluss drehten die Cops noch auf und kassierten alle Büchsen der Anwesenden Schalker ein und schütteten die Reste weg, da rund ums Stadion ein Alkoholverbot herrscht. Auch beim zweiten Mal im Stamford Bridge Stadion gefiel mir die Hütte wirklich gut. Schon ein schickes Stadion. Ebenfalls gut zu sehen, dass einige Ordner vom letzten Jahr wieder im Block waren und gegenüber dem Vorjahr deutlich lockerer agierten. Die Schalker Mannschaft wurde trotz der enttäuschenden letzten Ergebnisse euphorisch empfangen und von uns lautstark ins Spiel geschickt. Eine echte Gegenwehr gab es auf den Rängen über die gesamten 90 Minuten nicht. Armer englischer Fußball, aber zu diesem Thema ist ja schon alles gesagt. Trotzdem frage ich mich, was die Väter zu ihren Kindern sagen, wenn diese mit offenen Augen und Begeisterung auf den eskalierenden Gästeblock zeigen. Wahrscheinlich so etwas wie: „Dafür knallen wir die auf dem Platz weg und haben Spieler wie…, willst du das gegen etwas Gesinge und Gehüpfe eintauschen mein Sohn?“ Recht hatte der Papa ja. Nach 11 Minuten stand es nämlich bereits 1:0 für Chelsea. Nach einem ungeahndeten Foul an Meyer, der den Ball jedoch auch ohne Foulspiel leichtfertig vertändelt hätte, steckte Hazard auf Fabregas durch. Der Spanier nutze die sich ihm ergebende Chance eiskalt und erinnerte mit seinem frühen Treffer jeden Schalker an den Auftritt im Vorjahr. Im weiteren Spielverlauf sollte die Überlegenheit der Hausherren nachlassen. Schalke agierte jetzt selbstbewusster und hatte mit Boateng und Draxler zwei engagierte Antreiber. Hätte man sich etwas öfter den Abschluss zugetraut, wäre da sicherlich vor der Pause was drin gewesen. Bitter war vor allem die vergeben Chance durch Jule, der sich wenige Augenblicke vor dem Pausenpfiff im Dribbling gegen die gesamte Chelsea-Abwehr sehenswert durchsetzen konnte und nur knapp verzog. Somit blieb es vorerst beim 1:0 nach 45 Minuten. Das Spiel machte jedenfalls auf Grund des Einsatzes des Teams und der damit verbundenen klasse Stimmung, im nicht ausverkauften Gästeblock, richtig Bock.

Im zweiten Durchgang war das Spiel durchaus ausgeglichen, als Huntelaar den Schalker Mob in Ekstase versetzte. Nach gutem Einsatz von Draxler bekam Huntelaar den Ball und schob diesen unter Bedrängnis vorbei an Chelsea-Keeper Courtois ins kurze Eck. Wie geil war das? Nach diesem genialen Moment wich die Euphorie im Block dann schnell der Spannung, ob man hier wirklich einen Punkt aus London entführen konnte. Man konnte! Zwar drückte Chelsea gegen Ende auf den Siegtreffer, doch hielt die erschöpfte Schalker Mannschaft gut dagegen. Neustädter und Fuchs retteten unter großem Einsatz auf der Linie und retteten den guten Einstand in die Champions League. Nach diesem Erfolgserlebnis hoffe ich, dass man jetzt auch gegen Frankfurt und Bremen die Leistungen aus den Top-Spielen gegen Bayern und Chelsea wiederholt und sich auch in der Liga festigt. Dann könnte diese Saison noch eine gute werden. Schließlich wollen wir doch auch in der Champions League-Saison 2015/2016 vertreten sein und an die Stamford Bridge fahren.

 
     
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