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SPIEL #443

FC Levadia Tallinn vs.
JK Trans Narva
7:0 (2:0)
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  12.07.2014 - Kadrioru Staadion, Tallinn  
  166 Zuschauer  
  Meistriliiga - 19. Spieltag 2014  
     
  Tore:
1 : 0 Omar Elhusseiny (10.)
2 : 0 Igor Subbotin (14.)
3 : 0 Igor Subbotin (54.)
4 : 0 Jan Penic (64.)
5 : 0 Toni Tipuric (69.)
6 : 0 Ingemar Teever (82.)
7 : 0 Toni Tipuric (85.)
 
     
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Nach einer mehr als kurzen Nacht brachte mich Ryanair ab Bremen am Samstagmorgen schnell und unkompliziert nach Tallinn. Mit großer Vorfreude wartete ich bereits auf den viertägigen Trip in die estnische Hauptstadt, hatte ich doch bisher nur Gutes von Land und Leuten gehört. Der Flughafen Tallinns machte gleich einen sehr modernen Eindruck und war der Startpunkt eines kleinen Fußmarsches in die vier Kilometer entfernte Innenstadt. Während meines gesamten Aufenthalts absolvierte ich abermals alles Strecken in der Stadt per Fuß und „erlief“ bis zum Ende der Reise locker 50 km. Auf dem Weg zur Innenstadt legte ich einen kurzen Zwischenstopp am größten Stadion der Stadt, dem Kalevi Keskstaadion, der Heimat vom Erstligisten Tallinna Kalev, ein. Das alte Rund mit Laufbahn hätte ich gerne als Schauplatz für eines meiner drei Spiele in den nächsten Tagen besucht, Tallinna spielte am Montag jedoch auswärts bei Infonet, sodass ich zwar das Team sah, jedoch nicht den Ground abhaken konnte. Sei es drum. Recht zügig erreichte ich dann Tallinns Innenstadt. Die Reiseführer und die Berichte von bereits Dagewesenen versprachen nicht zu viel. Die mittelalterliche Altstadt weiß wirklich zu überzeugen. Eine gut erhaltene Stadtmauer rahmte die vielen alten Gemäuer ein, die dank der Hanse einen starken Deutschen Einfluss aufwiesen. So ließ ich mich durch die teilweise von Touristen überfüllten Straßen und Gassen treiben und lief nahezu die komplette Innenstadt samt Domberg ab, bis mein Hostel mich gegen 14 Uhr aufnahm. Die Unterkunft lag direkt im Zentrum, war sehr spartanisch und erfüllte ihren Zweck. Hier war zuerst ein Mittagsschlaf nötig, um die Kraftreserven wieder aufzufüllen. Nach der kurzen Ruhepause brach ich dann Richtung Osten der 430.000-Einwohner-Stadt auf. Hier befand sich der Stadtteil Kadriorg samt seines Schlosses und des bekanntesten und schönsten Parks der Hauptstadt sowie mein eigentliches Ziel, das Kadrioru Staadion. Vor dem Spiel am Abend hatte ich jedoch genug Zeit den wirklich schönen Park zu erkunden und einen kurzen Abstecher an die nahegelegene Ostseeküste zu machen.

Das Kadrioru Staadion ist die Heimat des FC Levadia Tallinn und fasst bis zu 5000 Zuschauer. Mit dieser Kapazität ist das Stadion leider noch immer viel zu groß für den estnischen Erstliga-Fußball, der in den meistens Fällen nicht über 500 Zuschauer in die Stadien lockt. So sollten auch beim heutigen Duell zwischen dem Vorjahresmeister Levadia und den Gästen von Trans Narva aus dem russischen Grenzgebiet nur 166 Zuschauer den Weg ins recht schmucke Kadrioru Staadion finden. Das Drumherum war trotz des geringen Zuschauerzuspruchs recht groß aufgezogen. Einige Kameras begleiteten das Spiel und auf der Laufbahn berichtete sogar ein Moderator rund um die Partie. Das Spiel selber war dann unglaublich einseitig. Ein 7:0 erlebt man dann doch nicht alle Tage. Der amtierende Meister und derzeitige Tabellenzweite fertigte den Gast nach allen Regeln der Kunst ab und bestimmte die Begegnung über die komplette Spielzeit. An eine Chance der Gäste aus Narva kann ich mich indes nicht erinnern. Trotz der hoffnungslos unterlegenen Gäste, war das Niveau der Partie deutlich höher, als bei den vor wenigen Wochen in Finnland besuchten Partien. Wie weit der estnische Fußball jedoch von westeuropäischen Standards entfernt ist, zeigte dann der Mannschaftsbus der Gäste, die immerhin eine Anreise von mehr als 200 km zu absolvieren hatten. Die Frontscheibe des Busses war gut sichtbar gerissen und auch der Rest des Gefährts würde in Deutschland sogar Drittklässler davon abhalten, mit diesem Gefährt auf Klassenfahrt zu fahren.

Während des Spiels lernte ich mit Thomas und Wolf zwei Dresdner Hopper kennen, die anfangs schräg hinter mir ihre Sitzplätze auf der Haupttribüne bezogen. Während wir über Dies und Das sprachen und zwei Runden estnische Braukunst zu uns nahmen, vergingen die 90 Minuten recht schnell und nur selten war man vollends aufs Geschehen auf dem Rasen konzentriert. Bei diesem doch sehr einseitigen Gekicke war dies jedoch nicht sonderlich schlimm. Mit den beiden ging es dann nach Spielende noch in eine aserbaidschanische Wirtschaft und im Anschluss in die Altstadt, da Thomas und Wolf mittags bereites ein unterklassiges Spiel besuchten und bereits am nächsten Morgen weiter nach Helsinki zogen. So sahen auch sie noch etwas von der Stadt und ich konnte die am Tag gewonnen Eindrücke auch bei Nacht erleben. Nachdem wir nach einiger Zeit mein Hostel passierten, verabschiedete ich mich von den beiden und holte nun endgültig den in der Nacht zuvor verlorenen Schlaf auf. Somit war es im Großen und Ganzen ein wirklich erfolgreicher erster Tag in Tallinn, mit einem neuen Länderpunkt und neuen Bekanntschaften.

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